Archiv des Autors: marti01

Vom Lake Michigan nach Detroit

Von Chicago ging es am 12.07 weiter um den Lake Michigan herum. Da es am Tage schon wieder recht schwül-warm wurde, versuchten wir unser Glück schon nach 150 Meilen am Indiana Dune State Park, wo trotz „Campingground Full“ Schild noch ein Platz für uns frei war. Der Trail zum See verlief durch ein ausgesdehntes Dünenfeld. Als wir hinter den Dünen das Wasser erblickten und den feinen Sand zum See herunterliefen (eher rannten, weil er so heiß war 🙂 ), hätte man fast denken können man seht auf Rügen oder Usedom und schaut auf die Ostsee. Das kühle Nass, lud natürlich sofort zum Baden ein, doch schon nach kurzer Zeit kam der Bademeister angefahren und wies uns in den ca. 50 m entfernten abgegrenzten Badebereich. Somit tummelten sich alle Personen in dem 300 m Badebereich des eigentlichen 5 km langen Sandstrands. Um 18 Uhr ist dann übrigens Badeverbot und alle Personen müssen das Wasser verlassen, dürfen sich aber bis nach Sonnenuntergang am Stand aufhalten 🙂 !?!

Am nächsten Tag führen wir weiter am Wasser entlang bis nach Holland, einem kleinen Hafenstädtchen. Hier trugen auch wir dazu bei, dass der Leuchtturm seinen Titel „meist fotografierte Leuchtturm am Lake Michigan“ behält 🙂 .

Den letzten Blick auf den Lake Michigan hatten wir im Ort Grand Haven, bevor es nach Osten ging. Hier machten wir in Grand Rapids beim Meijer Gardens & Sculpture Park halt. Neben einem tropischen Gewächshaus bewunderten wir, was alles unter „Kunst“ verstanden wird (wir kennen uns da natürlich nicht aus, aber einiges…).

Am 15.07 erreichten wir dann Detroit, nicht grad die schönste Stadt, da die Bevölkerung in den letzten 20 Jahren stark abgenommen hat und somit viel Leerstand herrscht. Vom Riverwalk aus schauten wir uns das GM Building an und konnten gleichzeitig nach Kanada hinübersehen. Bei der Fahrt durch die Stadt sahen wir die unterschiedlichsten Viertel: von arm und dreckig um Downtown herum bis reich und herausgeputzt in“ Grosse Pointe“. Solche krassen Veränderungen beginnen teilweise wirklich mit dem Stadtschild am Straßenrand, von jetzt auf gleich.

Da Detroit noch immer für seine Autoindustrie bekannt ist, besuchten wir am nächsten Tag das Henry Ford Museum, in dem wir uns den ganzen Tag aufhielten. Es gab einen bunten Mischmasch aus alles was Räder hat (Autos, Eisenbahnen, Landmaschinen, Flugzeuge und Maschinen) sowie viele unterschiedliche Gegenstände, welche nach Themen sortiert sind (Stühle, Waffen, Kücheneinrichtung der verschieden Epochen und Entertainment ab dem 20. Jahrhundert).
Somit hatten wir in der Stadt alles gesehen was wir sehen wollten. Am nächsten Tag werden wir dann weiter über Kanada nach Osten fahren, sofern bei der Aus- und Einreise alles klappt.

Milwaukee und Chicago

Nach dem Museumsbesuch in Sturgeon Bay ging es weiter am See entlang in Richtung Süden. Am Abend erreichten wir dann Milwaukee. Die Stadt und dessen Region sind geprägt durch die vielen deutschen Auswanderer im 19. Jahrhundert. Da diese anscheinend nicht auf ihre Kultur verzichten wollten, ist Milwaukee heutzutage bekannt für seine vielen Brauereien. Da auch wir darauf nicht verzichten wollten, statteten wir dem Hofbräu-Haus gleich einen Besuch ab 🙂 . Somit „genossen“ wir das Weißbier mit Brezel bei feinsten deutschen Party-Schlagern.

Am nächsten Tag (08.07) fuhren wir in den Lincoln Memorial Park und besichtigten den Hafen, die Festival Wiesen und das Art Museum. Nachmittags wollten wir an einer Tour durch die US-Megabrauerei „Miller“ teilnehmen, doch wir verpassten knapp die letzte Führung. Somit ging es weiter nach Süden zum Illinois Beach State Park, wo wir den restlichen Tag mit baden und grillen verbrachten.

Am folgenden Tag tankten wir noch etwas Sonne, bevor wir uns auf nach Chicago machten. Die Stadt erreichten wir natürlich mitten in der Rush-Hour. Bei der Suche nach einem Visitor Center, welches wie nicht anders zu erwarten in der verstopften Downtown liegt, stellten wir schnell fest, dass unsere Stadtbesichtigung nur zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln stadtfinden kann!

Zu Fuß starteten wir unserer Tour zu den Wolkenkratzern, die sich größtenteils im Zentrum, dem sogenannten Loop, befinden. Nachdem wir einen steifen Nacken vom Hochschauen hatten, war uns nach etwas flacheren zu Mute und wir machten uns auf den Weg zum Navy Pier. Dieser Jahrmarkt ähnliche Pier bot uns am Ende den ersten Blick auf die Skyline von Chicago. Abends beschlossen wir dann uns die Stadt von oben anzusehen und fuhren im zweithöchsten Gebäude (dem John Hancock Building) in den 95. Stock. Hier genossen wir in einer Lounge die wahnsinnige Aussicht über die Stadt. Zurück am Boden probierten wir eine Chicago Style Stuffed Pizza (Pizza mit hohem Rand, viel Käse in der Mitte und Tomatensoße oben und sehr lecker 🙂 ).

Nach dem vielen Gehen des letzten Tages fuhren wir diesmal mit Bus und Bahn in bzw. durch die Stadt. Als erstes ging es zum Museums Campus an dem wir nun wirklich die komplette Skyline zu Gesicht bekamen. Quer durch die Stadt ging es weiter zum kostenlosen Lincoln Park Zoo, bei dem wir etliche Tiere sahen (was man im Zoo halt so sieht 🙂 ). Nachmittags gingen wir wieder zum Navy Pier, wo ein Segel-Turnier der World Match Racing Tour stattfand. Die wendigen Segelboote lieferten sich dabei ein tolles Kopf an Kopf Rennen. Das „Taste of Chicago“ Festival war unser nächstes Ziel. Das Fest entpuppte sich als Fast-Food-Kette der anderen Art (ein Essensstand neben dem anderen), wo es hautsächlich Süßes und Frittiertes gab (manchmal war das Süße auch noch frittiert 🙂 ). Unser letztes Ziel für den Tag stellte der Besuch des Millenium Parks da. In diesem befindet sich eine vollkommen verchromte riesige bohnenförmige Skulptur (Cloud Gate), in der sich die gesamte Umgebung spielgelt. Im Pavillon nebenan hörten und sahen wir uns das Konzert „Frozen Planet in Concert“ an (Film mit live Orchester Begleitung). Den Besuch von Chicago rundete dann auch noch ein Feuerwerk vom Navy Pier aus ab.

Vom Devil´s Tower bis nach Sioux Falls

Nach dem Rauch der Waldbrände Rund um die Bighorn Mountain´s ging es zügig weiter zum Devil´s Tower. Dieser ehemalige Vulkan, dessen genaue Entstehung noch unklar ist, ragt 270m aus dem Umland hinaus. An der säulenartigen Steilwand konnten wir Kletterer erkennen, welche ihre Kletterkünste zu Schau stellten. Für uns Normalbesucher, blieb nur der Rundwanderweg um den Fels herum übrig.

Nach einigen Meilen Fahrt und einem Staat weiter, erreichen wir am nächsten Tag (28.06) die Black Hills in South Dakota. In diesen befindet sich der Mt. Rushmore, welcher für die 4 Präsidentenköpfe bekannt ist. In den Jahren 1927-41 hämmerten ca. 400 Arbeiter die Köpfe der Präsidenten G. Washington, T. Jefferson, A. Lincoln und T. Roosevelt in den Granit. Im dazugehörigen Visitor Center konnten wir einiges über die Geschichte der USA sowie die Entstehung des Kunstwerks erfahren.
Da wir selbst in Amerika mitbekommen hatten, dass Deutschland im Halbfinale der EM steht, versuchten wir das Spiel über einen Live-Stream zu verfolgen, doch die deutsche Gesetzeslage verbietet die Ausstrahlung im Ausland. Mit einigen Tricks umgingen wir die Hürde doch an der schlechten Internetverbindung gab es kein Vorbeikommen 🙁 .

Am Tag darauf ging es zum Badlands Nationalpark. Die dortigen Sandsteinformationen ähneln im entfernten Sinne denen im Bryce Canyon NP, jedoch nicht so groß und daher er zur Durchreise gedacht. Auch fehlte die rötliche Färbung des Sandgesteins. Also ging es weiter Richtung Osten, hindurch durch Grasland soweit das Auge reicht. Nach etlichen Meilen auf der Interstate machten wir einen Stopp in einem kleinen Örtchen, um in ein Auto-Traktor-Krimskrams-Museum zu gehen. Hier bewunderten etliche Muscle-Car´s und uralte Landmaschinen. Auch ein Motorhome aus dem Jahre 1921 sowie ein Trabant (mit der Bemerkung: „famous for pollution“ 🙂 )gab es zu sehen. Nach diesem Stopp ging es dann weiter durch unendliches Grasland.

Am 30.6 erreichten wir die Stadt Mitchell, in der das einzige nur aus Maiskloben dekorierte Gebäude der Welt steht. Nach dessen Besichtigung fuhren wir weiter nach Sioux Falls. Es ist die größte Stadt in South Dakota und besitzt mitten in der Innenstadt einige Wasserfälle. Bei nun langsam erträglichen Temperaturen am Abend (ich weiß, in Deutschland war es genauso so warm), schauten wir uns dann noch eine Sound und Light Show an, welche die Geschichte von der Lewis-und-Clark-Expedition sowie der Stadt erklärte.

Auch den darauf folgenden Tag verbrachten wir in Sioux Falls, nun aber auf einem Campingground mit Pool 🙂 . Übrigens habe Ich es nun nach 3 Monaten geschafft endlich ein Buch fertig zu lesen und es war nicht der Reiseführer. Luisa liest immer noch an ihrem.

Cody und die Bighorn Mountains

Nach dem Yellowstone Nationalpark kamen wir am 23.06 in Cody an, einer von Touristen lebenden Westernkleinstadt. Der berühmte Buffalo Bill stammte aus dieser Stadt und so wird alles was ihn betraf geehrt. So findet zum Beispiel auf einer Nebenstraße jeden Abend ein kleines Schauspiel mit Schießerei statt (leider mit sehr viel Werbung für die umliegenden Hotels / Geschäfte). Am Abend gingen wir noch zum Rodeo. Martin dachte erst dort steht ein elektronischer Stier auf dem geritten wird, aber es war natürlich nicht so, denn schließlich sind wir im Land der Cowboys 🙂 . So sahen wir, wie die Cowboys & -girls versuchten, sich auf ihren wilden Pferden und Bullen zu halten und sie mit Lassos Kälber einfingen und diese mit vollem Körpereinsatz umwarfen um die Beine fesselten. Dies alles geschah in einem Wettkampf und war somit Action pur.

Es ging nun zu den Bighorn Mountains, die vielleicht letzten Gebirge über 4000 m die wir sehen werden. Wir hatten 3 Möglichkeiten diese zu erreichen. Unwissend wählten wir den mit 10%-iger Steigung steilsten Weg aus. Da musste sich unser rollenden 5 Tonnen Eigenheim ziemlich quälen. Im Übrigen wir auch, denn um den Motor noch mehr zu kühlen, schalteten wir die Lüftung auf „Sauna“ 😐 . Im Visitor Center fragten wir nach Aufstiegsmöglichkeiten zum Cloud Peak, der mit 4013m höchste Berg in den Gebirgszügen. Doch der schätzungsweise über 80 jährige Mann hinter dem Tresen wies uns darauf hin, dass dies nicht in einem Tag zu schaffen sei… Er gab uns dann Trails die 2-6 Meilen lang waren 🙂 . Mit einer Wanderkarte in der Hand verließen wir dieses unglaublich „hilfreiche“ Information´s Center.

So gingen wir am nächsten Morgen zu einem anderen Center. Dort sagte man uns, dass die Tour 23 Meilen lang ist und bei sehr frühem Starten an einem Tag machbar wäre. Die meisten Wanderer übernachten aber am Mistymoon Lake und gehen von dort weiter. Wir dachten auf einer 9 Meilen Rundwanderung um ein Paar Seen darüber nach. Martin wollte unbedingt auf einen 4-tausender, aber aus mehreren Gründen haben wir uns dann doch dagegen entschieden.

Daher sind wir am nächsten Tag nur bis zum Mistymoon Lake gewandert und haben die tolle Aussicht zum Berg hinauf genossen. Diese 14 Meilen füllten den Tag jedoch genauso gut aus, wenngleich weniger anstrengend 🙂 .

Als wir uns am nächsten auf dem Campingplatz umschauten, wirkte alles ein wenig eingeräuchert. Wie wir später erfuhren, waren es doch keine Rauchzeichen der Camper, sondern einige Waldbrände rings um die Bighorn Mountains. Also schnell raus aus dem Qualm und in Richtung Osten.

Salt Lake City, Bear Lake und Grand Teton NP

Nach den vielen Nationalparks und der Ruhe der Natur, kamen wir am Abend des 14.06 in der Zivilisation von Salt Lake City an. Endlich kamen wir wieder einmal bei einem Walmart vorbei, welcher auch gleich unser Nachtquartier darstellte. Salt Lake City ist eine alte Mormonen Stadt mit einem Temple Square. Auf dieses steht der beeindruckende Temple (Kirche) sowie das Tabernacle Orgelgebäude mit 11623 Pfeifen. Leider war nur dieses Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich und so hörten uwir uns das tägliche 30-minütige Orgelspiel an. Das Gebäude besitzt eine hervorragende Akustik, sodass man die leisesten Geräusche von Rednerpult ohne Mikrofon hören konnte (Blatt verreißen). Dementsprechend klar hörten wir auch die Orgel spielen. Ansonsten ist Salt Lake City nicht die mit Sehenswürdigkeiten überhäufte Stadt und so gingen wir nur noch in eine Shoppingmall zum Shoppen. Die Auftriebskraft im Salt Lake konnten wir nicht testen, da man nur an wenigen Stellen baden kann und wir dort nicht lang gekommen sind.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Nordosten zum Bear Lake. Auf dem Weg sahen wir immer wieder Kirschplantagen und so waren wir gezwungen an einem der etlichen Verkaufsstände anzuhalten und frische Süßkirschen zu kaufen. Diese waren schon einmal sehr gut, aber der Himbeershake auf frischen Früchten am Bear Lake war noch besser. Der See schimmert von oben gesehen je nach Wetterlage von Tiefblau (Wolken) bis Türkise (Sonnenschein). Am Campingplatz angekommen gingen wir zu Wasser um zu Baden, doch nach 2 Schritten stoppten wir… es war einfach zu kalt (wir Memmen 🙂 ).

Vom Bear Lake führte die Straße #89 in Richtung Teton Nationalpark. Dabei fuhren wir am Snake River entlang in dem viele Rafting Boote unterwegs waren. Das wollten wir auch machen dachten wir uns und so ging es zu einem der unzähligen Buchungsbüros. Die nächste verfügbare Tour war jedoch erst am nächsten Tag, so beschlossen wir erst noch in den anliegenden Grand Teton NP zu fahren. Dort drehten wir eine schnelle Runde um den Jenny Lake (ca. 9mi in 3h) weil Martin wieder überall in wollte (zum Inspiration Point, Hidden Falls, …)

Der nächste Morgen ging ganz entspannt los, denn die 8-Mile Whitewater Rafting Tour startete erst um 10 Uhr. Mit Neopren und Paddel bewaffnet ging es auf den wilden Snake River. Trots des kalten Wassers hat es viel Spaß gemacht, aber es hätte teilweise doch etwas aufregender sein können.  Aufgrund des schlechten Wetters verbrachten wir den restlichen Tag faul im Camper mit Lesen und kleinen Reparaturen.

In der Nacht besserte sich das Wetter und so konnten wir am folgenden Tag die Aussicht vom Signal Mountain genießen. Naja, wenn dort nicht vieles zugewachsen wäre. Anschließend umrundeten wir den Two Ocean  Lake in einer 10 Meilen Tour, bei der wir ebenfalls schöne Ausblicke in das Tal und auf das Teton Gebirge (noch schneebedeckt) genießten. Damit schlossen wir unseren Besuch im Grand Teton NP ab.

Bei der Fahrt durch den Park entdeckten wir, bzw. auch 150 andere Personen 2 Grizzlybären, die in der Nähe der Straße auf der Wiese saßen. Mehr als 2 braune Wollknäuele mit Ohren konnte man aus der Distanz jedoch auch nicht erkennen. Somit verlief unsere erste Bärenbegegnung recht harmlos.

Zion NP + Bryce NP

Die beiden Nationalparks sind recht klein, deshalb verbrachten wir nur jeweils 1,5 Tage in diesen (12.06 – 13.06 – 14.06).

Im Zion NP angekommen standen wir an der Eintrittsstation und unser Camper wurde erst einmal in Breite und Höhe vermessen. Der Grund hierfür war ein recht enger 1 Meile langer Tunnel, durch den wir hindurch mussten. Nachdem Martin der Rangerin das genaue Abmessen beigebracht hat, und wir somit unter die kritische Grenze gefallen sind, konnten wir auch ohne extra Gebühr und einseitiger Straßensperrung den Tunnel befahren. Auf der anderen Seite des Tunnels strahlten uns dann die ersten Backstein-roten Felsen an. Der NP ist teilweise für den öffentlichen Verkehr gesperrt und so fuhren wir mit dem Bus zu den Startpunkten.

Der erste Weg führte uns zu den Lower Emerald Pools, aber nach ca. 1 km war dann wegen einer Baustelle Schluss. Also zurück und auf den nächsten Trail, den Riverwalk. Wie der Name schon sagt ging es im Canyon entlang eines Flusses. Von vorn kamen uns immer wieder Leute mit nassen Füßen, Schuhen oder Hosen entgegen. Später sahen wir, dass der weiterführende Weg durch den enger werdenden Canyon / Fluss ging und wohl bauchtief ist. Soweit wagten wir uns dann doch nicht (nur Knietief).

Am Morgen danach, führte uns ein Weg zum Hidden Canyon. Auf recht hellem Gestein ging es anfangs die Serpentinen hoch. Oben angekommen färbten sich die Kalksteinwände in unterschiedlichen Rottönen. Stellenweise mussten wir auch unsere Kletterkünste unter Beweis stellen um noch tiefer in die Schlucht zu gelangen. Wir dachten uns, wo noch Fußabdrücke sind, muss es auch weiter gehen. Da im Canyon kein Ende in Sicht war, kehrten wir nach einiger Zeit dann doch um, um nicht zu spät den Park zu verlassen.

Am Nachmittag ging es dann zum Bryce Canyon Nationalpark. Ganz anders als der Grand Canyon und Zion NP, sah dieser aus wie eine freigelegte Tropfsteinhöhle aus noch roterem Kalkstein. Nachdem wir hier endlich Mal ein freien Campingplatz gefunden hatten, ging es zum Sunset Point den Sunset gucken 🙂 .

Nachdem wir uns für den „most popular 3-miles Loop Trail“ entschieden hatten, ging es am nächsten Tag zum Startpunkt, dem Sunrise Point (aber nicht zum Sunrise, der war uns zu früh). Der Weg schlängelte sich durch die Gesteinsformationen, welche wirklich „unbelievable“ waren. Nach dem Loop-Trail und einem weiteren Aussichtspunkt sowie der zunehmender Mittagshitze verschwand unsere Wanderlaune und wir verließen das Land der roten Steine.

Der Grand Canyon

Nach Las Vegas hieß das nächste Ziel in unserer Routenplanung, der Grand Canyon. Also schauten wir in die Karten und stellten fest, dass wir eigentlich schon vor 3 Wochen fast dran vorbei gefahren sind. Also wieder zurück nach Arizona. Auf dem Weg kamen wir am riesigen Hoover Staudamm vorbei, von dem Las Vegas seinen Strom bezieht.

Der Park begrüßte uns selbst am frühen Morgen schon mit Menschenmassen (wieder einer der meistbesuchtesten NP´s), bietet aber auch ein gutes Shuttlebus-System. So nutzten auch wir den Bus um zu unserem Wanderstartpunkt zu gelangen. Die Wanderung führte etwas hinab in den Canyon hinein und bot immer wieder tiefe Einblicke in diesen. Dabei ist es schon erstaunlich was die Natur im Laufe der Erosion so alles hervorbringt. Leider wurde der Trail auch von Maultieren benutzt, sodass es an vielen Stellen unangenehm roch 😐 . Nach der Wanderung tourten wir noch zu einigen anderen Aussichtspunkten, doch irgendwie hatten wir das Gefühl, dass es immer gleich aussah: großer tiefer Canyon mit rotem Gestein. Naja bei der Fahrt ans Ostende des NP endeckten wir dann doch noch einige neue Ansichten.

An nächsten Tag (12.06) ging es, doch noch nach einigen Fotostopps, raus aus dem Park und zum nächsten, dem Zion Nationalpark. (Ein Glück kann man die unzähligen Bilder auch wieder löschen 🙂 )

Las Vegas – komm spiel mit mir

Nach Tagelanger Ruhe, Natur und Einsamkeit, ging es nun (08.06) ins Getümmel von Las Vegas. Kaum waren wir in der Stadt drin, blinkte es von allen Reklamen und die Musik spielte. Nachdem wir uns einen Campingplatz in der Nähe des Strip (Las Vegas Blvd) gesucht haben, suchten wir erst einmal was zu Essen. Da viele Casinos zugleich auch Hotel, Shopping Mall und Restaurant sind und etliche von denen Buffet anbieten wählten wir das Flamingo um unseren Hunger zu stillen. Nach dem reichhaltigen Essen ging es dann in die Spielhöhle bzw. Spielhölle. Von überall ratterten, klingelten und blinkten die Automaten, was uns total überforderte. Dennoch versuchten wir unser Glück an einem Einarmigen Banditen und man kann sagen wie „gewonnen so zerronnen“. Da man in den Casinos nicht mitbekommt ob es Tag oder Nacht ist, wird man nur von der Müdigkeit dran erinnert, dass es Zeit ist zu gehen (oder vom leeren Konto 🙂 ).

Da uns nur das erste der drei Casinos Glück gebracht hat, kehrten wir dort am nächsten Tag zurück, um wenigstens mit ±0 Las Vegas zu verlassen. Dies ist auch geglückt. Vorbei an den „Drive-Thru-Wedding-Chapel´s“ ging es nun zum Grand Canyon Nationalpark. (Da unser Camper zu groß war, haben wir auch nicht geheiratet 🙂 .

Yosemite Nationalpark

Wie schon erwähnt folgt nun der Yosemite Nationalpark auf unserer Tour. Auf dem Weg dorthin, machten wir noch einen Abstecher in die Geisterstadt Bodie. Hier lebten während des Goldrausches (in dem Fall eher Silber) im Jahre 1880 bis zu 10000 Menschen. Doch schon einige Jahrzehnte später, als der Boom vorbei war, wurde aus der Stadt eine Ghost town. Heute kann man die übrig gebliebenen Häuser besichtigen und das taten wir auch. Einige der Häuser sahen aus wie „von jetzt auf gleich“ abgereist. Alte Autos und Gerätschaften rosten langsam vor sich hin. Auch diesmal lang leider kein Klumpen Silber herum, nur jede Menge verrostete Dosen (auf diese gibt es bestimmt kein Dosenpfand 🙂 ). Doch nun ging es weiter von Yosemite NP.

Wir erreichten den NP. über den Tioga Pass, die mit 9945 ft. (3031 m) höchste Passstraße der USA. Nachdem es langsam nach oben ging, fuhren wir umso schneller die Serpentinen herunter. Da ich Luisa´s Meinung nach zu wenig bremste und Sie mich immer (nicht nur verbal) unterstützen wollte, hat Luisa nun eine Delle im Bodenblech 😉 .

So wie es aussah, waren wir zur richtigen Zeit im Park, denn das Schmelzwasser von den Gebirgen hat viele Wasserfälle sichtbar gemacht. So ging es gleich bei unserer ersten Wanderung (02.06) zu den Lower- und Upper-Yosemite Falls. Auf der asphaltierten Strecke im Tal waren wirklich viele Touristen unterwegs doch kaum auf dem Trail zum oberen Punkt der Wasserfälle angelangt, lichteten sich die Menschen. Nach 3 Meilen und 760 Höhenmetern oben angekommen, kühlten wir unsere Füße im glasklaren Schmelzwasser. Das tat auch ziemlich not, denn bei unserer ersten Wanderung hatten wir uns ziemlich abgequält. Von einem Aussichtspunkt genossen dann noch den Blick ins Yosemite Valley Tal.

Nachdem ich Luisa genervt hatte, dass wir unbedingt auf den Half Dome müssen, schauten wir uns die Streckenbeschreibung an: 16 Meilen Roundtrip, 10-12 Stunden und 4300 ft. (1310 m) Höhenunterschied … und eine Wettervorhersage von 50% Regen … (Naja, Luisa wandert ja „gern“ 🙂 ). Also klingelte unser Wecker am nächsten Morgen (03.06) etwas früher (5 Uhr) und wir starteten die Tour bei strahlendem Sonnenschein ca. 7:30 Uhr. Die ersten Meilen des Trail´s führten am Fluss entlang zu den Vernal Falls, wo wir dann gleich im Wassernebel angenehm erfrischt wurden. Der weitere Verlauf führte uns vorbei am Nevada Fall über Stock und Stein, Wald und Wiesen hinauf zum Fuße des Half Dome´s. Immer wieder kamen uns Leute entgegen, die schon auf dem Half Dome waren und ca. 5 Uhr gestartet sind‼ (Die hatten dann wohl Glück…) Am Fuße des Berges angekommen, wartete schon der Ranger auf die Wanderer und fragte nach der Permit (Erlaubnis) und belehrte uns, dass es bei Regen sehr gefährlich sei an den Kabeln die letzten 100 m zu erklimmen. In der Tat hatte sich das Wetter hin zu vielen Wolken, Wind und einer 80%igen Regenwahrscheinlichkeit geändert. Naja wir wollten es trotzdem probieren und kletterten auf den Sub Dome zum Anfang der Kabel. Der starke Wind sowie die näherkommenden dunklen Wolken zwangen uns, wie die anderen Wanderer dort umzukehren. Zurück am Fuße des Berges, bereuten wir unsere Entscheidung nicht, denn es fing an zu Nieseln. Also machten wir uns auf, zurück in Tal und schon nach 2 Stunden und immer stärker werdenden Regen fragten wir uns: Warum haben wir die Regenjacken nicht mitgenommen 🙁 (Sonnenschein am Morgen). So wanderten wir die restlichen Meilen durchgeweicht bis ins Yosemite Valley zurück, welches wir um 18 Uhr erreichten. Ja, wären wir auch mal um 5 Uhr losgewandert…

Die folgende Tour am nächsten Tag, sollte auf den Clouds Rest gehen. So fuhren wir am Abend raus aus Yosemite Vally in Richtung Tiogra Road, wo der Startpunkt des Trail ist. Schon nach kurzer Strecke, standen wir vor einer Schranke, auf der stand „Road Closed“. Zurück auf dem naheliegenden Parkplatz standen wir nun unwissend was in der Nacht noch so passiert. Es war 23Uhr und nichts geschah, so übernachteten wir auf dem Parkplatz mit noch einigen anderen Autos (die hatten es bei 2°C gestimmt nicht so komfortabel wie wir 🙂 ). Am nächsten Morgen war der komplette Parkplatz voll, das heißt wohl, die Schanke ist noch nicht offen. Um 9Uhr kann dann endlich mal ein Ranger, der berichtete, dass die Straße vorrübergehend wegen Schnee und Eis geschlossen bleibt. Da es mit der Wanderung an diesem Tag wohl nichts mehr wird, entschlossen wir uns erst einmal zum Sequoia Trail zu gehen. Auf diesem standen riesige Mammutbäume, die bis zu 20m Umfang sowie bis zu 2000 Jahre alt waren. Durch einen großen abgestorbenen Baum konnten wir sogar durchgehen (Tunnel Tree). Anschließend ging es in der frischen Winterlandschaft auf den Sentinel Dome, auf dem wir einen wahnsinnigen Ausblick über die High Sierra Nevada hatten, einschließlich den Half Dome und dem Clouds Rest de wir dann wohl erst morgen erklimmen werden.

Der nächste Morgen versprach besseres Wetter und so konnte unsere Wanderung starten. Aber schon nach 300m standen wir vor der ersten Hürde. Durch starken Regen und Schmelzwasser standen die Flüsse etwas höher und somit hieß es „Schuhe aus und durch saukalte knietiefe Wasser durch“. Mit tauben Füßen starteten wir dann die 13 Meilen Tour. Uns verfolgte eine Männertruppe und an den gemeinsamen Pausenstationen, stellte sich heraus, dass einige von Ihnen einen Deutschkurs besuchten. Bei den Gesprächen konnten sie ihre Kenntnisse gleich praktisch anwenden. So redeten wir deutsch und konnten unsere Englischkenntnisse nicht verbessern 🙂 . Oben angekommen belohnte uns die Natur wieder einmal für die anstrengenden steilen Abschnitte. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in 3025m Höhe (leider wie immer ohne Henkeltöpfchen), folgte der Abstieg. Trotz der vielen Hinweise und Warnungen bezüglich Bären, begegnete uns auch dieses Mal keiner, auch keine Berglöwen (oder Elefanten 🙂 ) nur „wilde“ Murmeltiere. Unten angekommen, endeten unsere Yosemite-Erlebnisse bei einem Burgerdinner. Abschließend kann man sagen, dieser Nationalpark ist wirklich sehenswert!

PS: Hallo George, wir hoffen das du einige der Texte versteht. Es sind bestimmt nicht die einfachsten Wörter und Sätze. Viel Spaß und Erfolg noch bei deinem Sprachkurs!

San Francisco

Nach der schönen Küstenetappe ging es nun auf nach San Francisco. Auf den letzten Meilen war Eile geboten, um nicht das Jubiläumsfeuerwerk der Golden Gate Bridge zu verpassen. Wie nicht anders zu erwarten, war an der Wasserfront Himmel du Leute los, es spiele Musik und alle warteten auf das Feuerwerk. Kurz nach 9 Uhr  ging es dann los und die ersten Raketen donnerten von der Brücke aus in den Himmel, gefolgt von Jubel und „amazing“ :-). Nach ca. 30min spektakulärem Feuerwerk, war das Schauspiel vorbei und es begann der Massenmarsch nach Hause.

Am Montag (28.5) ging es auf zu Stadtbesichtigung. Um das eine gekaufte Fahrrad auch zu nutzen, liehen wir uns noch ein weiteres aus beschlossen per Bike über die Golden Gate Bridge zu fahren. Schnell bemerken wir, dass San Francisco eine reine Hügellandschaft ist und waren froh über dem am Wasser gewählten Weg. Trotz der vielen Leute auf der Brücke war die Aussicht einfach super. Auf der anderen Seite angekommen wollten wir eigentlich per Unterführung auf die gegenüberliegende Straßenseite und wieder zurück in die City, doch irgendwie verwechselten wir den Tunnel. Nun führte nur noch ein Weg über durch die Marin Headlands (Berge) zurück zur Brücke. Nach der strapaziösen Fahrt wurden wir jedoch mit einer grandiosen Aussicht auf die 2,7km lange und 227m hohe Brücke belohnt (@Adina: Quelle: Baedeker Reiseführer: USA; 2010). Nach der Rückfahrt ging es auf zu den nächsten Hügeln in San Francisco zum Golden Gate Park. Hier gab es neben Büffeln, kleinen Seen und Sportflächen, viel aktive Leute (Radfahrer, Jogger, Golfer und Griller). Erschöpft gaben wir am Ende des Tages das Fahrrad zurück.

Am nächsten Tag beschränkten wir uns auf einen kleineren Stadtrundgang (zu Fuß) durch Downtown, Chinatown, Colt Tower, Lombard Street und den Pier Anlagen. In Chinatown gab es neben chinesisch gestalteten Häusern und Läden auch das komischem Essen aus China (halt alles so wie in China). Die nächste Etappe war die berühmte Lombard Street, welche auf ihrem steilsten Teilstück mit S-Kurven gestaltet ist. Leider waren die Kurven für Autos über 3 Tonnen gesperrt. Wie schade 🙂 . In einer der Nebenstraßen (nur unwesentlich weniger steil) quälten sich die voll besetzten Cable Cars hinauf. Wegen der Steigung müssen dort die Autos sogar quer zur Fahrbahn parken. Am Wasser angekommen hatten wir überlegt eine Tour nach Alcatraz zu machen, doch die nächsten freien Plätze gab es erst in 2 Tagen! Weiter ging es dann zum Pier 39, wo sich neben jede Mengen Souvenirshops die Seelöwen auf den schwimmenden Docks tummeln. Auf unserem Rückweg kamen wir wieder an vielen alten Gebäuden vorbei, die ebenso zum Wahrzeichen der Stadt gehören.

Am Dienstag (30.5) nahmen wir mit einer letzten Fahrt über die Golden Gate Bridge Abschied von San Francisco. Im Gegensatz zu den anderen Tagen, war diese jedoch ganz von Nebel umschlossen und zeigte sich somit von einer anderen schönen Seite. Die nächste Etappe führt uns über Sacramento zum Lake Tahoe.