Archiv für den Monat: Juni 2012

Cody und die Bighorn Mountains

Nach dem Yellowstone Nationalpark kamen wir am 23.06 in Cody an, einer von Touristen lebenden Westernkleinstadt. Der berühmte Buffalo Bill stammte aus dieser Stadt und so wird alles was ihn betraf geehrt. So findet zum Beispiel auf einer Nebenstraße jeden Abend ein kleines Schauspiel mit Schießerei statt (leider mit sehr viel Werbung für die umliegenden Hotels / Geschäfte). Am Abend gingen wir noch zum Rodeo. Martin dachte erst dort steht ein elektronischer Stier auf dem geritten wird, aber es war natürlich nicht so, denn schließlich sind wir im Land der Cowboys 🙂 . So sahen wir, wie die Cowboys & -girls versuchten, sich auf ihren wilden Pferden und Bullen zu halten und sie mit Lassos Kälber einfingen und diese mit vollem Körpereinsatz umwarfen um die Beine fesselten. Dies alles geschah in einem Wettkampf und war somit Action pur.

Es ging nun zu den Bighorn Mountains, die vielleicht letzten Gebirge über 4000 m die wir sehen werden. Wir hatten 3 Möglichkeiten diese zu erreichen. Unwissend wählten wir den mit 10%-iger Steigung steilsten Weg aus. Da musste sich unser rollenden 5 Tonnen Eigenheim ziemlich quälen. Im Übrigen wir auch, denn um den Motor noch mehr zu kühlen, schalteten wir die Lüftung auf „Sauna“ 😐 . Im Visitor Center fragten wir nach Aufstiegsmöglichkeiten zum Cloud Peak, der mit 4013m höchste Berg in den Gebirgszügen. Doch der schätzungsweise über 80 jährige Mann hinter dem Tresen wies uns darauf hin, dass dies nicht in einem Tag zu schaffen sei… Er gab uns dann Trails die 2-6 Meilen lang waren 🙂 . Mit einer Wanderkarte in der Hand verließen wir dieses unglaublich „hilfreiche“ Information´s Center.

So gingen wir am nächsten Morgen zu einem anderen Center. Dort sagte man uns, dass die Tour 23 Meilen lang ist und bei sehr frühem Starten an einem Tag machbar wäre. Die meisten Wanderer übernachten aber am Mistymoon Lake und gehen von dort weiter. Wir dachten auf einer 9 Meilen Rundwanderung um ein Paar Seen darüber nach. Martin wollte unbedingt auf einen 4-tausender, aber aus mehreren Gründen haben wir uns dann doch dagegen entschieden.

Daher sind wir am nächsten Tag nur bis zum Mistymoon Lake gewandert und haben die tolle Aussicht zum Berg hinauf genossen. Diese 14 Meilen füllten den Tag jedoch genauso gut aus, wenngleich weniger anstrengend 🙂 .

Als wir uns am nächsten auf dem Campingplatz umschauten, wirkte alles ein wenig eingeräuchert. Wie wir später erfuhren, waren es doch keine Rauchzeichen der Camper, sondern einige Waldbrände rings um die Bighorn Mountains. Also schnell raus aus dem Qualm und in Richtung Osten.

Yellowstone Nationalpark

Der Yellostone NP schließt nördlich an den Grand Teton NP an. ER ist der älteste NP in der USA und zeigte sich uns in den unterschiedlichsten Landschaften und Gegebenheiten. So sahen wir Geysire, Berge, Flachland, Flüsse, Seen und viele Wildtiere. Als wir in den Park hineinfuhren, fiel uns gleich noch der vorhandene Schnee in den Wäldern auf. Dies häng mit der Höhenlange von 2000m ü.N. zusammen auf der sich der Park befindet.

Am Morgen des 19.06. ging es erst einmal zum naheliegenden Visitor Center, wo wir ein Plan erstellten, der die wichtigsten sehenswerten Stationen des großen Nationalparks beinhaltet. Diese liegen erfreulicherweise verteilt auf einem 140 Meilen Rundkurs durch den Park. Unser erster Halt waren die Geysire am Upper Geyser Basin. Dort befindet sich der Old Faithful Geyser der pünktlich alle 92 min eine ca. 30-45m hohe Wasserfontäne ausbläst. Nach dem Ausbruch machten wir uns auf den Weg zu den umliegenden Geysiren und dann kam er… Dieser nach faulen Eiern stinkende Geruch, der leider immer wieder zu unserem Begleiter wurde 🙁 . So schön und unterschiedlich die Geysire auch sind, aber jede sichtbare Dampfwolke ließ uns den Atem stocken. Naja wir leben noch, denn auch ein Ranger versicherte uns, dass die Dämpfe in dieser Konzentration nicht gesundheitsschädigend sind (es stinkt halt einfach nur :-|). Es gibt unterschiedliche Arten von Geysiren. Zum einen die Aktiven, die in unterschiedlichen Intervallen (Minuten – Tage – Jahre) heißes Wasser ausblasen und zum anderen die Hot Springs, die nur ein wenig brodeln und blaues, klaren, heißes Wasser beinhalten. Weiterhin gibt es die Mud Pots (Matsch Löcher), welche heiße Schlacke aufbrodeln lassen. Die letzte Art bilden die Steam Vents, die nur Gas / Dampf von sich geben. Somit verbrachten wir den Tag in den Geysir Feldern. Den Abschluss bildete der großartige Ausbruch des Gread Fountain Geysier, auf den wir 3 Stunden warteten. Auf dem Weg zum Stellspatz wurden wir 3 Mal von Bisonherden aufgehalten, die sich dachten, dass es sich auf der Straße besser läuft 🙂 . Dabei konnte Martin nicht verstehen, dass lieber gewartet wird, als die Tiere durch ein V8 Sound zu verscheuchen (der V6-Sound des Campers erzeugte aber auch etwas Schrecken 🙂 ).

Am nächsten Tag ging es vormittags zum Norris Geyser Basin. In diesem Bereich befindet sich der größte aktive Geysir der Welt, der jedoch das letzte Mal 2005 ausgebrochen ist und somit keine Regelmäßigkeit besitzt. Außerdem befinden sich in dem Bereich weitere unangenehm riechende Geysire, die sich uns Dank Mikroorganismen in Orange-, Braun- und Grüntönen zeigten. Eine andere Form der Geysire erwarte uns in Mammoth Hot Spring, dort hat sich die Schlacke in Terrassenform abgelagert. Abends hörten wir und ein Rangervortrag über die Lebensweise der Bären, im Amphitheater des Campinggrounds, an. So kennen wir nun den Unterschied zwischen Schwarzbären und Grizzlybären.

Unser Wissen konnten wir am darauffolgenden Morgen anwenden, denn wir sahen einen Schwarzbären direkt neben uns am Straßenrad. Bei der Wanderung auf den Mt. Washburn sahen wir ein Pronghorn (nicht grad das schönste Exemplar). Von oben jedoch hatten wir einen herrlichen Blick über große Teile des Parks. Nach einer kurzen Snackpause im Firehouseoverlook ging es wieder runter und weiter zum Grand Canyon des Yellowstone NP. Nach 3 Tagen Aufenthalt im Park, wissen wir nun auch woher der Name kommt, nämlich von den gelben Steinen des Canyon (sonst hätten sie ihn ja auch Geysir NP nennen können). Die Wasserfälle am Canyon rauschten von ca. 40m Höhe hinab und erzeugten durch eine Kuhle im Flussbett eine starke Geräuschkulisse.

Damit hatten wir fast alle, auf unserem Plan stehenden Sehenswürdigkeiten besichtigt und konnten am nächsten Tag nach einer kleinen Wanderung zum Yellowstone Lake mit Rangerführung den Park in Richtung Cody verlassen.

Salt Lake City, Bear Lake und Grand Teton NP

Nach den vielen Nationalparks und der Ruhe der Natur, kamen wir am Abend des 14.06 in der Zivilisation von Salt Lake City an. Endlich kamen wir wieder einmal bei einem Walmart vorbei, welcher auch gleich unser Nachtquartier darstellte. Salt Lake City ist eine alte Mormonen Stadt mit einem Temple Square. Auf dieses steht der beeindruckende Temple (Kirche) sowie das Tabernacle Orgelgebäude mit 11623 Pfeifen. Leider war nur dieses Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich und so hörten uwir uns das tägliche 30-minütige Orgelspiel an. Das Gebäude besitzt eine hervorragende Akustik, sodass man die leisesten Geräusche von Rednerpult ohne Mikrofon hören konnte (Blatt verreißen). Dementsprechend klar hörten wir auch die Orgel spielen. Ansonsten ist Salt Lake City nicht die mit Sehenswürdigkeiten überhäufte Stadt und so gingen wir nur noch in eine Shoppingmall zum Shoppen. Die Auftriebskraft im Salt Lake konnten wir nicht testen, da man nur an wenigen Stellen baden kann und wir dort nicht lang gekommen sind.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Nordosten zum Bear Lake. Auf dem Weg sahen wir immer wieder Kirschplantagen und so waren wir gezwungen an einem der etlichen Verkaufsstände anzuhalten und frische Süßkirschen zu kaufen. Diese waren schon einmal sehr gut, aber der Himbeershake auf frischen Früchten am Bear Lake war noch besser. Der See schimmert von oben gesehen je nach Wetterlage von Tiefblau (Wolken) bis Türkise (Sonnenschein). Am Campingplatz angekommen gingen wir zu Wasser um zu Baden, doch nach 2 Schritten stoppten wir… es war einfach zu kalt (wir Memmen 🙂 ).

Vom Bear Lake führte die Straße #89 in Richtung Teton Nationalpark. Dabei fuhren wir am Snake River entlang in dem viele Rafting Boote unterwegs waren. Das wollten wir auch machen dachten wir uns und so ging es zu einem der unzähligen Buchungsbüros. Die nächste verfügbare Tour war jedoch erst am nächsten Tag, so beschlossen wir erst noch in den anliegenden Grand Teton NP zu fahren. Dort drehten wir eine schnelle Runde um den Jenny Lake (ca. 9mi in 3h) weil Martin wieder überall in wollte (zum Inspiration Point, Hidden Falls, …)

Der nächste Morgen ging ganz entspannt los, denn die 8-Mile Whitewater Rafting Tour startete erst um 10 Uhr. Mit Neopren und Paddel bewaffnet ging es auf den wilden Snake River. Trots des kalten Wassers hat es viel Spaß gemacht, aber es hätte teilweise doch etwas aufregender sein können.  Aufgrund des schlechten Wetters verbrachten wir den restlichen Tag faul im Camper mit Lesen und kleinen Reparaturen.

In der Nacht besserte sich das Wetter und so konnten wir am folgenden Tag die Aussicht vom Signal Mountain genießen. Naja, wenn dort nicht vieles zugewachsen wäre. Anschließend umrundeten wir den Two Ocean  Lake in einer 10 Meilen Tour, bei der wir ebenfalls schöne Ausblicke in das Tal und auf das Teton Gebirge (noch schneebedeckt) genießten. Damit schlossen wir unseren Besuch im Grand Teton NP ab.

Bei der Fahrt durch den Park entdeckten wir, bzw. auch 150 andere Personen 2 Grizzlybären, die in der Nähe der Straße auf der Wiese saßen. Mehr als 2 braune Wollknäuele mit Ohren konnte man aus der Distanz jedoch auch nicht erkennen. Somit verlief unsere erste Bärenbegegnung recht harmlos.

Zion NP + Bryce NP

Die beiden Nationalparks sind recht klein, deshalb verbrachten wir nur jeweils 1,5 Tage in diesen (12.06 – 13.06 – 14.06).

Im Zion NP angekommen standen wir an der Eintrittsstation und unser Camper wurde erst einmal in Breite und Höhe vermessen. Der Grund hierfür war ein recht enger 1 Meile langer Tunnel, durch den wir hindurch mussten. Nachdem Martin der Rangerin das genaue Abmessen beigebracht hat, und wir somit unter die kritische Grenze gefallen sind, konnten wir auch ohne extra Gebühr und einseitiger Straßensperrung den Tunnel befahren. Auf der anderen Seite des Tunnels strahlten uns dann die ersten Backstein-roten Felsen an. Der NP ist teilweise für den öffentlichen Verkehr gesperrt und so fuhren wir mit dem Bus zu den Startpunkten.

Der erste Weg führte uns zu den Lower Emerald Pools, aber nach ca. 1 km war dann wegen einer Baustelle Schluss. Also zurück und auf den nächsten Trail, den Riverwalk. Wie der Name schon sagt ging es im Canyon entlang eines Flusses. Von vorn kamen uns immer wieder Leute mit nassen Füßen, Schuhen oder Hosen entgegen. Später sahen wir, dass der weiterführende Weg durch den enger werdenden Canyon / Fluss ging und wohl bauchtief ist. Soweit wagten wir uns dann doch nicht (nur Knietief).

Am Morgen danach, führte uns ein Weg zum Hidden Canyon. Auf recht hellem Gestein ging es anfangs die Serpentinen hoch. Oben angekommen färbten sich die Kalksteinwände in unterschiedlichen Rottönen. Stellenweise mussten wir auch unsere Kletterkünste unter Beweis stellen um noch tiefer in die Schlucht zu gelangen. Wir dachten uns, wo noch Fußabdrücke sind, muss es auch weiter gehen. Da im Canyon kein Ende in Sicht war, kehrten wir nach einiger Zeit dann doch um, um nicht zu spät den Park zu verlassen.

Am Nachmittag ging es dann zum Bryce Canyon Nationalpark. Ganz anders als der Grand Canyon und Zion NP, sah dieser aus wie eine freigelegte Tropfsteinhöhle aus noch roterem Kalkstein. Nachdem wir hier endlich Mal ein freien Campingplatz gefunden hatten, ging es zum Sunset Point den Sunset gucken 🙂 .

Nachdem wir uns für den „most popular 3-miles Loop Trail“ entschieden hatten, ging es am nächsten Tag zum Startpunkt, dem Sunrise Point (aber nicht zum Sunrise, der war uns zu früh). Der Weg schlängelte sich durch die Gesteinsformationen, welche wirklich „unbelievable“ waren. Nach dem Loop-Trail und einem weiteren Aussichtspunkt sowie der zunehmender Mittagshitze verschwand unsere Wanderlaune und wir verließen das Land der roten Steine.

Der Grand Canyon

Nach Las Vegas hieß das nächste Ziel in unserer Routenplanung, der Grand Canyon. Also schauten wir in die Karten und stellten fest, dass wir eigentlich schon vor 3 Wochen fast dran vorbei gefahren sind. Also wieder zurück nach Arizona. Auf dem Weg kamen wir am riesigen Hoover Staudamm vorbei, von dem Las Vegas seinen Strom bezieht.

Der Park begrüßte uns selbst am frühen Morgen schon mit Menschenmassen (wieder einer der meistbesuchtesten NP´s), bietet aber auch ein gutes Shuttlebus-System. So nutzten auch wir den Bus um zu unserem Wanderstartpunkt zu gelangen. Die Wanderung führte etwas hinab in den Canyon hinein und bot immer wieder tiefe Einblicke in diesen. Dabei ist es schon erstaunlich was die Natur im Laufe der Erosion so alles hervorbringt. Leider wurde der Trail auch von Maultieren benutzt, sodass es an vielen Stellen unangenehm roch 😐 . Nach der Wanderung tourten wir noch zu einigen anderen Aussichtspunkten, doch irgendwie hatten wir das Gefühl, dass es immer gleich aussah: großer tiefer Canyon mit rotem Gestein. Naja bei der Fahrt ans Ostende des NP endeckten wir dann doch noch einige neue Ansichten.

An nächsten Tag (12.06) ging es, doch noch nach einigen Fotostopps, raus aus dem Park und zum nächsten, dem Zion Nationalpark. (Ein Glück kann man die unzähligen Bilder auch wieder löschen 🙂 )

Las Vegas – komm spiel mit mir

Nach Tagelanger Ruhe, Natur und Einsamkeit, ging es nun (08.06) ins Getümmel von Las Vegas. Kaum waren wir in der Stadt drin, blinkte es von allen Reklamen und die Musik spielte. Nachdem wir uns einen Campingplatz in der Nähe des Strip (Las Vegas Blvd) gesucht haben, suchten wir erst einmal was zu Essen. Da viele Casinos zugleich auch Hotel, Shopping Mall und Restaurant sind und etliche von denen Buffet anbieten wählten wir das Flamingo um unseren Hunger zu stillen. Nach dem reichhaltigen Essen ging es dann in die Spielhöhle bzw. Spielhölle. Von überall ratterten, klingelten und blinkten die Automaten, was uns total überforderte. Dennoch versuchten wir unser Glück an einem Einarmigen Banditen und man kann sagen wie „gewonnen so zerronnen“. Da man in den Casinos nicht mitbekommt ob es Tag oder Nacht ist, wird man nur von der Müdigkeit dran erinnert, dass es Zeit ist zu gehen (oder vom leeren Konto 🙂 ).

Da uns nur das erste der drei Casinos Glück gebracht hat, kehrten wir dort am nächsten Tag zurück, um wenigstens mit ±0 Las Vegas zu verlassen. Dies ist auch geglückt. Vorbei an den „Drive-Thru-Wedding-Chapel´s“ ging es nun zum Grand Canyon Nationalpark. (Da unser Camper zu groß war, haben wir auch nicht geheiratet 🙂 .

Warm, wärmer, Death Valley…

Die Berge mit schneebedeckten Kuppen sowie die eiskalten Nächte waren kaum vorüber so standen wir auch schon nach 200 Meilen Fahrt mitten in der Wüste. Da Death Valley von Gebirgen der Sierra Nevada umgeben ist regnen sich die Wolken vor dem Tal des Todes ab, so dass es so trocken ist, das eine Temperatur von über 45°C erreicht wird. Wir hatten das Glück am späten Nachmittag dort anzukommen wo die Sonne schon etwas tiefer stand, dennoch sind wir schon nach kurzer Zeit zerflossen. Den Sonnenuntergang und –aufgang schauten wir uns am Zabriski-Point an. Dort leuchteten die Felsen durch Minderalien in unterschiedlichsten Farben. In der Nacht wunderten wir uns was in der Ferne leuchtete und wir haben zum ersten Mal einen Mondaufgang gesehen. Wie schon gesagt begann der nächste Tag recht früh mit dem Sonnenaufgang, denn nur am Vormittag war Death Valley auszuhalten (28°C in der Nacht). Also ging es zum tiefsten Punkt der USA (84m unter dem Meeresspiegel), genannt „Badwater“. Der Bereich war früher einmal ein großer Salzsee, der nun ausgetrocknet ist. Da die Sonne nun immer intensiver schien, ging es nur noch auf einige Scenic-Drives und dann nichts wie raus aus dem Park. Von einer Abkühlung konnten wir auf der Fahrt nach Las Vegas jedoch nichts bemerken.

Übrigens haben die Benzinpreise mit 3,60$/gal wieder Normalniveau angenommen, nachdem wir letztes Mal für 5,19$/gal (ca. 1€/Liter) getankt haben 🙁 .

Yosemite Nationalpark

Wie schon erwähnt folgt nun der Yosemite Nationalpark auf unserer Tour. Auf dem Weg dorthin, machten wir noch einen Abstecher in die Geisterstadt Bodie. Hier lebten während des Goldrausches (in dem Fall eher Silber) im Jahre 1880 bis zu 10000 Menschen. Doch schon einige Jahrzehnte später, als der Boom vorbei war, wurde aus der Stadt eine Ghost town. Heute kann man die übrig gebliebenen Häuser besichtigen und das taten wir auch. Einige der Häuser sahen aus wie „von jetzt auf gleich“ abgereist. Alte Autos und Gerätschaften rosten langsam vor sich hin. Auch diesmal lang leider kein Klumpen Silber herum, nur jede Menge verrostete Dosen (auf diese gibt es bestimmt kein Dosenpfand 🙂 ). Doch nun ging es weiter von Yosemite NP.

Wir erreichten den NP. über den Tioga Pass, die mit 9945 ft. (3031 m) höchste Passstraße der USA. Nachdem es langsam nach oben ging, fuhren wir umso schneller die Serpentinen herunter. Da ich Luisa´s Meinung nach zu wenig bremste und Sie mich immer (nicht nur verbal) unterstützen wollte, hat Luisa nun eine Delle im Bodenblech 😉 .

So wie es aussah, waren wir zur richtigen Zeit im Park, denn das Schmelzwasser von den Gebirgen hat viele Wasserfälle sichtbar gemacht. So ging es gleich bei unserer ersten Wanderung (02.06) zu den Lower- und Upper-Yosemite Falls. Auf der asphaltierten Strecke im Tal waren wirklich viele Touristen unterwegs doch kaum auf dem Trail zum oberen Punkt der Wasserfälle angelangt, lichteten sich die Menschen. Nach 3 Meilen und 760 Höhenmetern oben angekommen, kühlten wir unsere Füße im glasklaren Schmelzwasser. Das tat auch ziemlich not, denn bei unserer ersten Wanderung hatten wir uns ziemlich abgequält. Von einem Aussichtspunkt genossen dann noch den Blick ins Yosemite Valley Tal.

Nachdem ich Luisa genervt hatte, dass wir unbedingt auf den Half Dome müssen, schauten wir uns die Streckenbeschreibung an: 16 Meilen Roundtrip, 10-12 Stunden und 4300 ft. (1310 m) Höhenunterschied … und eine Wettervorhersage von 50% Regen … (Naja, Luisa wandert ja „gern“ 🙂 ). Also klingelte unser Wecker am nächsten Morgen (03.06) etwas früher (5 Uhr) und wir starteten die Tour bei strahlendem Sonnenschein ca. 7:30 Uhr. Die ersten Meilen des Trail´s führten am Fluss entlang zu den Vernal Falls, wo wir dann gleich im Wassernebel angenehm erfrischt wurden. Der weitere Verlauf führte uns vorbei am Nevada Fall über Stock und Stein, Wald und Wiesen hinauf zum Fuße des Half Dome´s. Immer wieder kamen uns Leute entgegen, die schon auf dem Half Dome waren und ca. 5 Uhr gestartet sind‼ (Die hatten dann wohl Glück…) Am Fuße des Berges angekommen, wartete schon der Ranger auf die Wanderer und fragte nach der Permit (Erlaubnis) und belehrte uns, dass es bei Regen sehr gefährlich sei an den Kabeln die letzten 100 m zu erklimmen. In der Tat hatte sich das Wetter hin zu vielen Wolken, Wind und einer 80%igen Regenwahrscheinlichkeit geändert. Naja wir wollten es trotzdem probieren und kletterten auf den Sub Dome zum Anfang der Kabel. Der starke Wind sowie die näherkommenden dunklen Wolken zwangen uns, wie die anderen Wanderer dort umzukehren. Zurück am Fuße des Berges, bereuten wir unsere Entscheidung nicht, denn es fing an zu Nieseln. Also machten wir uns auf, zurück in Tal und schon nach 2 Stunden und immer stärker werdenden Regen fragten wir uns: Warum haben wir die Regenjacken nicht mitgenommen 🙁 (Sonnenschein am Morgen). So wanderten wir die restlichen Meilen durchgeweicht bis ins Yosemite Valley zurück, welches wir um 18 Uhr erreichten. Ja, wären wir auch mal um 5 Uhr losgewandert…

Die folgende Tour am nächsten Tag, sollte auf den Clouds Rest gehen. So fuhren wir am Abend raus aus Yosemite Vally in Richtung Tiogra Road, wo der Startpunkt des Trail ist. Schon nach kurzer Strecke, standen wir vor einer Schranke, auf der stand „Road Closed“. Zurück auf dem naheliegenden Parkplatz standen wir nun unwissend was in der Nacht noch so passiert. Es war 23Uhr und nichts geschah, so übernachteten wir auf dem Parkplatz mit noch einigen anderen Autos (die hatten es bei 2°C gestimmt nicht so komfortabel wie wir 🙂 ). Am nächsten Morgen war der komplette Parkplatz voll, das heißt wohl, die Schanke ist noch nicht offen. Um 9Uhr kann dann endlich mal ein Ranger, der berichtete, dass die Straße vorrübergehend wegen Schnee und Eis geschlossen bleibt. Da es mit der Wanderung an diesem Tag wohl nichts mehr wird, entschlossen wir uns erst einmal zum Sequoia Trail zu gehen. Auf diesem standen riesige Mammutbäume, die bis zu 20m Umfang sowie bis zu 2000 Jahre alt waren. Durch einen großen abgestorbenen Baum konnten wir sogar durchgehen (Tunnel Tree). Anschließend ging es in der frischen Winterlandschaft auf den Sentinel Dome, auf dem wir einen wahnsinnigen Ausblick über die High Sierra Nevada hatten, einschließlich den Half Dome und dem Clouds Rest de wir dann wohl erst morgen erklimmen werden.

Der nächste Morgen versprach besseres Wetter und so konnte unsere Wanderung starten. Aber schon nach 300m standen wir vor der ersten Hürde. Durch starken Regen und Schmelzwasser standen die Flüsse etwas höher und somit hieß es „Schuhe aus und durch saukalte knietiefe Wasser durch“. Mit tauben Füßen starteten wir dann die 13 Meilen Tour. Uns verfolgte eine Männertruppe und an den gemeinsamen Pausenstationen, stellte sich heraus, dass einige von Ihnen einen Deutschkurs besuchten. Bei den Gesprächen konnten sie ihre Kenntnisse gleich praktisch anwenden. So redeten wir deutsch und konnten unsere Englischkenntnisse nicht verbessern 🙂 . Oben angekommen belohnte uns die Natur wieder einmal für die anstrengenden steilen Abschnitte. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in 3025m Höhe (leider wie immer ohne Henkeltöpfchen), folgte der Abstieg. Trotz der vielen Hinweise und Warnungen bezüglich Bären, begegnete uns auch dieses Mal keiner, auch keine Berglöwen (oder Elefanten 🙂 ) nur „wilde“ Murmeltiere. Unten angekommen, endeten unsere Yosemite-Erlebnisse bei einem Burgerdinner. Abschließend kann man sagen, dieser Nationalpark ist wirklich sehenswert!

PS: Hallo George, wir hoffen das du einige der Texte versteht. Es sind bestimmt nicht die einfachsten Wörter und Sätze. Viel Spaß und Erfolg noch bei deinem Sprachkurs!

Nach Lake Tahoe

Zwischen San Francisco und Lake Tahoe liegt die Hauptstadt von Kalifornien, Sacramento. Diese besichtigen wir nur kurz, durch den Besucht des State Capitol. Das Capitol ist das Regierungsgebäude von Kalifornien und ist von einer großen Parkanlage umgeben. Das Gebäude an sich, ist von innen wie von außen sehr pompös gestaltet (Verzierungen, Malereien) und mit einer Museumsaustellung, mit original eingerichteten Büroräumen für Besucher öffentlich begehbar. Im Park Haben wir zum ersten Mal frische Orangen an Bäumen wachsen sehen. Übrigens schmecken die kalifornischen Orangen besser als die aus Florida 🙂

Weiter ging es zum Lake Tahoe, der mit 1900 m höchstgelegene Binnensee der USA und mit 500 m auch einer der tiefsten der Welt. Auf dem Weg haben wir in den Gebirgen den ersten Schnee und die Ski-Pisten vom Winter gesehen. Sehr spät und mit mehreren Anläufen fanden wir dann einen Campingplatz mit Wasser und Elektrik, an dem wir dann gleich 2 Nächte verbrachten. Trotz Nebensaison war das Wetter so gut, dass wir uns am nächsten Tag (30.5) am Stand in die Sonne legen konnten. Zum Baden war das Wasser (für uns) zu kalt (ein paar Verrückte gibt es immer 🙂 ). Die Landschaft jedoch war herrlich, mit den Gebirgszügen (Sierra Nevada) im Hintergrund sowie das azurblaue Wasser des Sees im Vordergrund. Nun geht es auf zum Yosemite Nationalpark.