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Back in Atlanta

Nach der Wanderung im Nationalpark verließen wir diesen auf der westlichen Seite um noch ein kurzes Stück auf einem weiteren Parkway zu fahren. Auch hier warteten wieder einige Overlooks mit Sicht auf den Great Smoky Mountain Nationalpark auf uns. Ein weiteres Highlight war jedoch „The Dragon“. So wird ein ca. 11 Meilen langer Abschnitt der US129 genannt. Die Straße windet sich hier mit 318 Kurven durch die Berge, was natürlich sehr viel Spaß machen kann (das passende Fahrzeug vorausgesetzt). Naja, nach 11 Meilen war der Spaß für den einen bzw. Angst für den anderen vorbei und es ging weiter nach Süden.

Am 20.08.2012 erreichten wir dann wieder Atlanta und statteten Tim ein Besuch ab, der schon fleißig Kisten für seine Abreise packte.

Am nächsten Tag fuhren wir dann auf einen Campingplatz am Lake Lanier. Wir fanden einen sehr schönen Platz mit Terrasse und Blick auf den See. Während am Tage das warme Wasser zum Baden einlud, färbte sich abends der Himmel dunkelrot.

Da sich Tim die nächsten Tage freigenommen hatte, verbrachten wir diese bei ihm und genossen die freie Zeit ohne Reisen. Zusammen mit Ihm und Alika fuhren wir unter anderem auch noch mal in Richtung Lake Lanier, diesmal aber zum Chattahoochee River. Da am Samstag der Käufer für unser Auto kommen wollte, mieteten wir am Freitag noch ein Auto und fuhren auf einen Campingplatz in der Nähe von Atlanta. Dort angekommen machten wir den Camper fertig zum Verkauf, das heißt all unsere Sachen raus und nochmal zur Autowäsche.

Am Samstag kamen dann die neuen Besitzer und nach etwas Schreibkram und nochmaligen erklären der Einrichtung verabschiedeten wir uns von unserem ersten Zuhause und fuhren zu Tim´s Apartment. Schon beim losfahren merkte Martin sofort den Unterschied zum Camper, denn nun war wieder Gefühl im rechten Fuß angesagt (um z.B. nicht eine Vollbremsung 40m vor der Ampel zu machen) 🙂 Komischerweise hat er sich an das „schnell“ fahren recht zügig gewöhnt 🙂 . Da wir gelesen hatten, dass am Stone Mountain Park am Samstagabend eine Lasershow stattfindet, fuhren wir mit Alika dorthin, wanderten nochmal zum Gipfel und auch zurück zur Lasershow am Fuße des Berges.

Da wir den Mietwagen am Dienstag mit leerem Tank zurückgeben wollten, machten wir am Sonntag noch einen Ausflug zum Tallulah Gorge State Park im Norden Georgias. Dort angekommen besichtigten wir die Schlucht, welche fast 300m tief und einige Kilometer lang ist. Auf dem Rückweg machten wir noch in Athens bei einer doppelläufigen Kanone halt. Diese wurde mit zwei zusammengeketteten Geschossen geladen und sollte so den Feind bekämpfen. Das Geschoss zündete jedoch unterschiedlich, sodass es zum Bumerang wurde und in die eigenen Reihen zurückflog.

Am Montag fuhren wir noch in ein Outlet Center um unsere Koffer wirklich auf Maximalgewicht zu bringen. Da sich am Dienstag das Wetter eher von seiner bescheidenen Seite zeigte und den Poolbesuch verhinderte, ging es nochmal in eine Shoppingmall. Diesmal gab es aber schon die Auflage, nur leichte Sachen zu kaufen 🙂 .

Die letzten Tage in der USA verbringen wir nun mit relaxen, Taschen packen, grillen und Fotos aussortieren. Wir hoffen, dass am Donnerstag am Flughafen alles klappt und der Rückflug nach Deutschland ohne Probleme verläuft.

Blue Ridge Parkway und Great Smoky Mountains Nationalpark

Nach dem Shedandoah Nationalpark ging es genauso kurvenreich, auf dem Blue Ridge Parkway, weiter nach Süden. Entlang der Strecke luden zahlreiche Overlooks zum Anhalten ein. Um nicht zu langsam zu werden, hielten wir natürlich nur bei einigen, wirklich Sehenswerten an. Wahrscheinlich wär es Luisa lieb gewesen, überall anzuhalten, da ich ihrer Meinung nach viel zu schnell um die Kurven gefahren bin. So habe ich ihr einen Deal angeboten: Sobald die Reifen quietschen, darf sie mir die Bemerkung anbringen, „Martin so nicht!“. Seitdem macht sie auf dem Beifahrersitz des Öfteren komische Quietschgeräusche 🙂 . Naja, das ist wohl Ansichtssache… Neben den Overlooks gab es auch ein altes Dorf mit Wassermühle, Schmied und primitiver Schnapsbrauerei zu sehen. Am Abend sind wir dann wohlauf, auf dem Campingplatz angekommen. Wir waren wahrscheinlich mit Abstand die Jüngsten und besaßen das kleinste Wohnmobil. Da wir nicht am Bingo-Abend teilnehmen wollten, gesellten wir uns zu den Nachbarn ans Lagerfeuer, wo wir unsere nun schon etwas längere Reisegeschichte schilderten. So wie wir von unserer US-Reise erzählten, konnten sie von ihrer kleinen Europa-Reise berichten.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Asheville wo wir uns abends die Downtown ansahen. Bei dem Besuch einer Pizzeria stellten wir dann endgültig fest, dass hier viele schräge Leute rumlaufen.

Am 15.08. stand dann die ersten Fahrzeuginteressenten vor unserer (Wohnungs-) Tür. Wir erklärten ihm die ganzen Gerätschaften und machten eine kleine Probefahrt. Sie wollten sich in den nächsten Tagen melden, der Funke war also nicht sofort übergesprungen 🙁 (Sie finden übrigens auch, dass in Downtown schräge Leute wohnen).Danach ging es weiter auf dem Blue Ridge Parkway, Kurve um Kurve, zum höchsten Punkt der Strecke auf 6053 ft. Die Strecke endete nach 469 Meilen am Great Smoky Mountains National Park. Auch hier holten wir uns alle nötigen Informationen über den Park, bevor wir am Visitor Center durch eine Museumsfarm gingen. Anschließend ging es dann nur noch zum Campingplatz, wo wir ein wenig rumgeräuchert und Sweet-Corn gegrillt haben.

Am 16.08. fuhren wir als erstes zum Clingmans Dome hoch, dem höchsten Berg des Nationalparks (6643 ft.). Nach einem kurzen Weg, wartete ein Aussichtsturm auf uns, mit einer grandiosen Aussicht wie sie nur im Buche stehen kann, denn uns blieb sie verborgen. Wir hingegen genossen nur den 360° Nebelrundumblick. Wir gaben die Hoffnung auf einen Blick über die Landschaft nicht auf und wanderten den Mount Le Conte hoch (dritthöchster Berg des NP mit 6593 ft). Der Weg schlängelte sich durch viel Wald, vorbei an einem Steintunnel und unterschiedlichen Gesteinssichten am Alum Cave Bluff. Kurz vorm Gipfel wartete eine kleine Überraschung auf uns… eine Berghütte mit Verpflegung. Da wir mit so etwas gar nicht gerechnet haben, lag unser Portmonee demzufolge im Auto 🙁 . Aber ein Bier hätte es eh nicht gegeben. Nach einigen weiteren Metern waren wir dann oben angelangt, doch auch hier war die Sicht nicht die Beste. Immerhin schon etwas weiter als vom letzten Berg. Der Nationalpark macht seinem Namen also alle Ehre. Als wir nach 11 Meilen wieder am Parkplatz angekommen sind, stellten wir fest, dass es eine Menge hartgesottener Amerikaner gibt. So begegneten wir zum Beispiel Leuten mit leichtem Schuhwerk (Flip-Flops) oder welchen mit nur einer kleinen Flasche Trinken und ziemlich Übergewichtige. Naja, es wollten ja auch nicht alle bis ganz nach oben. Nun ging es nur noch auf einen Campingplatz.

Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich eine weitere Wanderung im westlichen Teil des Parks geplant, doch da Martin ewig nicht fertig geworden ist, war es dann dafür schon zu spät. Ganz Überraschend meldete sich dann noch ein weiterer Interessent für das Auto, der gerade in der Nähe war. Nun war aufräumen angesagt denn schon kurze Zeit später erschienen sie. Wieder gab es eine Erklärung des Inventars sowie eine kleine Probefahrt. Ja, um nicht lange herumzureden, der Funke war anscheint übergesprungen und mit einem „I like it“ der Frau war der Handel perfekt. Wir vereinbarten, dass sie das Auto dann eine Woche später in Atlanta abholen, da wir ja noch etwas herumreisen wollen. Etwas erleichtert starteten wir dann auch in den Tag. Manchmal zahlt es sich halt doch aus, etwas faul zu sein 🙂 .Aus der großen Wanderung wurde dann nur noch eine Kurze zu den Abrams Falls.

Am nächsten Morgen starteten wir dann mit der Wanderung. Da es in der Nacht geregnet hatte, war das ganze Tal mit Nebelschwaden bedeckt. So wie wir, kroch auch der Nebel langsam Richtung Himmel und somit wanderten wir teilweise mitten durch ihn. Leider verlief der Weg nur im Wald und dank der fehlenden Overlooks bot sich recht selten der Blick ins Tal. Wieder zurück bemerkten wir eine Menschentraube, bei der seltsamerweise alle auf einen Baum schauten. Nach genauerem Hinsehen, endeckten wir dann auch den Grund. Es war ein kleiner Schwarzbär, welcher  sichtlich irritiert von den vielen Menschen war und wahrscheinlich nur noch flüchten wollte. Nach einiger Zeit wurde ihm dann klar, dass der einzige Ausweg der Stamm ist, welchen er dann auch hinunterkletterte und im naheliegenden Wald verschwand. Nun verließen wir den Nationalpark, um wieder nach Atlanta, dem Ausgangspunkt unserer Reise, zurückzukehren.